«Durch uns wird aus dem Plan auf Papier das reale Gebäude»

Baumanagement, Bauleitung, Bauherrenberatung…was heisst das eigentlich? Wie wird aus dem Plan des Architekten am Ende ein reales Traumhaus? Dieser Frage bin ich in dieser Blog-Ausgabe auf den Grund gegangen und habe mich dazu mit Fabio Schlatter, dem Geschäftsführer von B+S Projekt GmbH/B+S Invest AG, getroffen.

 

Fabio, Baumanagement klingt sehr abstrakt. Was genau bedeutet das?

Unsere Arbeit im Baumanagement kannst du dir so vorstellen, dass wir die Schnittstelle zwischen dem Bauherr und den ausführenden Baufirmen sind. Durch uns wird aus dem Plan auf Papier das reale Gebäude, denn wir stellen sicher, dass am Bauprojekt alles so umgesetzt wird, wie es der Architekt geplant hat. Und das natürlich im vorher angesetzten Zeit- und Kostenrahmen. Dazu erstellen wir vor Beginn der Bauarbeiten ein detailliertes Bauprogramm in welchem genau definiert wird, wann und in welcher Reihenfolge die Unternehmen welche Arbeiten verrichten. Abweichungen sind uns umgehend zu melden, sodass wir allenfalls Anpassungen im Bauplan vornehmen und die weiteren Beteiligten informieren können. Darüber hinaus macht auch die Bauherrenberatung einen grossen Teil unserer Arbeit aus. Hier beraten wir den Bauherr ganz konkret zu vorgesehenen Materialien, geplanten Abläufen und Ähnlichem.  Wir wurden zudem als Ostschweizer Totalunternehmung und Baumanagementfirma mit einem Human Ethik Label zertifiziert, welches für Respekt, Kultur, Fairness und Ehrlichkeit steht. Darauf sind wir besonders Stolz.  

Das klingt nach einem spannenden Job! Du bist ja gerade einmal 31 und bereits geschäftsführender Inhaber der B+S Projekt GmbH. Wie hast du das hinbekommen?

Nach der Sekundarschule hab' ich erst einmal eine Lehre als Elektromonteur gemacht. Ich hab' aber schnell gemerkt, dass ich noch mehr lernen und wachsen will. Also haben sich der Lehre verschiedene Weiterbildungen angeschlossen. Dem Zertifikat in Marketing habe ich noch den Techniker im Hochbau und den diplomierten Bauprojekt- und Immobilienmanager an der Kaderschule St. Gallen angeschlossen. Derzeit mache ich bis 2021 noch berufsbegleitend den Master in Immobilienmanagement an der FHS St. Gallen. Meine Firma B+S habe ich dabei schon vor knapp fünfeinhalb Jahren mit meinen beiden Geschäftspartnern Meriton und Perparim Bllaca gegründet – damals war unser Geschäft noch in einer kleinen Garage mit Büro zuhause und wir waren noch überwiegend selbst in Überhosen unterwegs (lacht).

Lass´ uns über eure Arbeit am Projekt «NOVUS» sprechen. Was ist das Besondere an diesem Projekt?

 Das Projekt «NOVUS» hat mich von Anfang an fasziniert: Der Gebäudekomplex integriert sich fast nahtlos in den Hang und die bestehenden Gebäude. Dabei hat der Architekt darauf geachtet, dass alle Wohnungen dennoch sehr viel Tageslicht bekommen. Diese Art der Architektur und die Lage am Hang bringen viele Details mit sich, die wirklich interessant zu lösen sind. Mir macht die Arbeit an dem Projekt sehr viel Spass, eben weil es aus baulicher Sicht schon aussergewöhnlich und eben nicht Standard auf der grünen, ebenen Wiese ist.

Die Einstellhalle im obersten Geschoss, quasi auf dem Dach des Gebäudes ist für dich nichts Besonderes?

Naja, die Platzierung der Parkflächen in den oberen Etagen ist zwar nicht alltäglich aber auch nicht mehr sehr selten. Es kommt ja immer auf die Topografie vor Ort an. Die bestehenden Gebäude neben dem Projekt «NOVUS» haben fast alle die Zufahrt und damit auch die Parkflächen in den oberen Etagen. Inzwischen gibt es dafür auch sehr viele Systemaufbauten und Profis in der Umsetzung, die ihr Handwerk verstehen. Die zukünftigen Eigentümer müssen sich also weder wegen Akustik noch Statik Gedanken machen.

Du hast vorhin die Hanglage erwähnt. Welche Herausforderungen ergeben sich dadurch?

Die Führung und das Fassen des Hangwassers ist bei solch einer Lage immer besonders wichtig, sodass die Nachbarparzellen nach einem starken Regen keinesfalls geflutet werden. Hier wurden die entsprechenden Vorkehrungen getroffen. Der felsige Untergrund ist eine weitere bauliche Herausforderung. Für die Stabilität des Gebäudes ist das dann aber wiederum ein grosser Vorteil, weil ein Erdrutsch hier quasi ausgeschlossen ist. Insgesamt macht die Hanglage natürlich den ganz grossen Charme an diesem Projekt aus – die Eigentümer erhalten dadurch einen sensationellen und vor allem unverbaubaren Ausblick! Dadurch, dass das Gebäude natürlich keine vier normalen Aussenseiten hat, sondern quasi «in den Hang gebaut» wird, war die Sicherstellung von viel Tageslicht eine wichtige Aufgabe des Architekten. Hans-Peter Graf hat das ausgezeichnet gelöst und mit den Loggias und Lichthöfen eine Exklusivität mit vielen Details geschaffen. Der Bau ist genial konzipiert und jede Wohnung ein Unikat mit richtig viel Charakter – gerne wieder!

Weitere Infos zum Projekt NOVUS gibt es auf der Projekt-Website unter www.novusmels.ch. 

 

Über Fabio Schlatter:

Fabio Schlatter ist diplomierter Immobilien- und Bauprojektmanager. Im Jahr 2014 hat er mit seinem Geschäftspartner die B+S Projekt GmbH gegründet und 2017 dann die B+S Invest AG. Er und sein Team von inzwischen acht Personen bieten dabei alle baulichen Dienstleistungen an: Von Teilleistungen wie der Beratung zu Baugrundstücken und Materialien über die Planung von Bauprojekten und das Baumanagement bieten sie als Totalunternehmer auch das Gesamtpaket aus Planung und Ausführung an.

 

Über die Autorin:

Katja Ungern-Sternberg verstärkt seit September 2019 das Team von AZ Immobilien im Bereich Marketing und Administration. Um die immobilienspezifischen Besonderheiten besser kennenzulernen, macht sie regelmässig Termine mit unseren Partnern und berichtet dabei in Wort und Bild über ihre und unsere Arbeit, die Projekte und weitere spannende Themen aus der Immobilienbranche. Verpassen Sie nicht die nächsten Beiträge.