Was ist ein Edelchrüsler und was hat er mit der Wohnüberbauung „Marschlins“ in Igis zu tun?

 

Viele alte Obstbäume standen einst auf der Wiese, auf der jetzt die Fertigstellung der Wohnüberbauung „Marschlins“ mit grossen Schritten näher rückt. Einige davon waren alte Arten, die man heute nur noch selten findet. Ursprünglich war geplant, die Bäume zu erhalten und sie in die Umgebung vom Projekt zu integrieren. Bauseits war dies leider nicht möglich.

Während es um das Jahr 1900 noch weit über 3‘000 Obstsorten in der Schweiz gab, ist heute bereits ein Drittel davon verschwunden. Schnelles Wachstum und ertragreiche Ernten sind die Triebfedern der Rationalisierung. Zur Förderung alter und besonders seltener Obstsorten werden daher bei der Wohnüberbauung „Marschlins“ in Igis zahlreiche alte Obstsorten gepflanzt. So finden sich zum Beispiel der „Api-Rose“, der „Bägginger Glockenapfel“ oder auch der „Edelchrüsler“ auf der Liste der Apfelbäume. Letzterer trägt dabei seine Eigenschaften bereits im Namen: Der erste Teil seines Namens zeigt, wie geschätzt der Apfel war und der zweite weist auf das Krauswerden der Blätter gegen Herbst hin. Der „Freiämtler“ und „Napoleons rote“ sind seltene Kirschbäume und unter den Birnenbäumen findet sich unter anderem der „Beriker“ oder die „Schafbirne Toggenburg“.

Die Aufrechterhaltung eines gewissen Artenreichtums war das Ziel, das bei der Umgebungsplanung von der Wohnüberbauung „Marschlins“ verfolgt wurde. Daher finden sich knapp 20 verschiedene, alte Obstsorten zukünftig in der Gartenanlage, mit der auch ein kultureller Beitrag geleistet wird. Vor den Gebäuden werten zahlreiche verschiedene Gehölze, Gräser und Stauden die Eingangsbereiche auf natürlichem Wege auf: Bereits ab April/ Mai 2021 wird dort zum Beispiel die Frühlingsduftblüte mit ihren weissen Blüten nicht nur ein dekoratives Bild abgeben, sondern auch noch den süssen Duft des Frühlings in die Luft legen.